Die Vorgeschichte der Musikkapelle führt über 110 Jahre zurück. Es waren Bodingbacher, unter denen die Namen Seitllehner, Pumhösel u.a. auftauchen, die sich mit Lunzern zum gemeinsamen Musizieren zusammentaten. alt

Als 1900 Alois Zelger als Gemeindesekretär nach Lunz kam, wurde das für die Kapelle von größter Bedeutung, denn er war ein Musikgenie, er spielte meisterhaft mehrere Instrumente. Er unterstützte Ludwig Fürnweger, der bisher die Musiker zusammengehalten hatte, und gründete 1903 die Lunzer Musikkapelle, deren Kapellmeister er bis 1936 geblieben ist.

1910 ließ Dr. Carl Kupelwieser die Kapelle, die aus 15 – 17 Mann bestand, großzügig mit neuen Instrumenten ausstatten. Die Musiker kamen aus allen Kreisen der Bevölkerung und alle waren mit Eifer bei der Sache. Im Sitzungssaal des Gemeindeamtes fanden die Proben statt.

erste_tracht1936 übernahm Ludwig Fürnweger nach Ablegung der Eignungsprüfung die Kapelle. Während der Kriegsjahre war die Lunzer Musikkapelle stark reduziert, weil ein Teil der Musiker eingerückt war, der Krieg hinterließ in der Schar der Musiker große Lücken. Von 1946 – 1948 erholte sich die Tätigkeit der Kapelle langsam und 1948 übergab Fürnweger seinem Sohn Ludwig Fürnweger die Kapelle, der sie nach erfolgreicher Kapellmeisterprüfung bis 1985 leitete. Er hat sich auch als volkskundlicher Komponist einen Namen gemacht.

Bereits 1952 wurde der Lunzer Musikverein gegründet, dessen Organisator Dir. OSR Karl Heginger nun als erster Obmann der Kapelle frischen Schwung gab. Die erste gemeinsame Uniform wurde angeschafft.

Damals gab es alljährlich ein großartiges Narzissenfest, zu dem außer den Lunzern tausende Besucher aus nah und fern erschienen. Am Gelingen dieser Feste haben alle Lunzer mit Begeisterung mitgearbeitet.erstkomm_alt

Nach dem Rücktritt von  OSR Heginger folgte im Jahr 1958 als nächster Obmann Vizebürgermeister Ing. Engelbert Hager.  Von 1965 – 1968 war der damalige Bahnvorstand Peter Windhofer Obmann. Als nächste wurde eine Frau gewählt: Die Eisenwerksbesitzerin Frau Margarete Kronsteiner stand bis 1972 an der Spitze des Musikvereins. In ihrer Amtszeit wurden die damals schon stark in Mitleidenschaft gezogenen alten Uniformen gegen eine neue Tracht (wie sie einst die Hammerherren trugen) ausgetauscht. Groß war der Aufwand – Flohmärkte und Konzerte wurden veranstaltet, um das nötige Geld aufzutreiben. Ihr folgte als Obmann der langjährige Leiter der Raiffeisenkasse Dir. Reinhold Weber. Unter ihnen wurden die alljährlichen, besonders schön gestalteten Musikvereinsbälle und Schlosskonzerte eingeführt.

1968 wurde auf vielseitiges Betreiben, bei dem Bahnmeister Walter Schlaipfer an der Spitze stand, die Lunzer Musikschule gegründet. Die auftauchenden Bedenken gingen in beste Erfolge über. Von nun an kamen immer wieder junge Kräfte zur Kapelle.

Die ersten Musiklehrer waren damals: Direktor Erich Bartl, Ludwig Fürnweger, OSR Gertrude Egger, Gustav Kitzmantl. Später übernahm Josef Hager als Direktor die Musikschule.

Die Musikkapelle im Jahr 1975:

19751. Reihe v.l: Rikki Schoiswohl, Wurzer Franz, Schlaipfer Walter, Fürnweger Ludwig, Kronsteiner Margarete,        Weber Reinhold, Hager Elisabeth, Fürnweger Karl.
2. Reihe v.l.: Fenzl Leopold, Platzer Christa, Leichtfried David, Fallmann Johann, Teufel Johann, Puchebner   Kurt, Leitner Otmar, Daurer Erika, Fürnweger Berthold, Leichtfried David, Helmel Heinrich, Theuretzbacher Leopold, Schlaipfer Walter, Paumann Anton.
3. Reihe v.l.: Kronsteiner Guido, Latschbacher Josef, Eppensteiner Friedrich, Fürnweger Willibald,  ?? Simetzberger Johann, Berger Heinrich, Grubner Leo, Fürnweger Karl.

1981 übernahm Hermann Schnabel die Obmanntätigkeit beim Musikverein, Martin Ploderer wurde damals schon sein Stellvertreter. Gesundheitliche Gründe zwangen Ludwig Fürnweger bei der Jahreshauptversammlung 1985 zur Beendigung seiner langjährigen, erfolgreichen Tätigkeit. Seit dieser Zeit ist Johann Teufel Kapellmeister, Herbert Helmel sein Stellvertreter. Der Proberaum bei Fürnweger wurde zu klein, zwischenzeitlich übersiedelte man in den Keller des Pfarrheimes.

1986 wurde der Antrag gestellt, die bestehende Gemeindegarage aufzustocken und einen neuen Proberaum zu errichten. Der Bau wurde vom damaligen Bürgermeister DI Technischer Rat Kurt Pfeiller geplant, von der Bevölkerung und der Gemeinde unterstützt und vom Musikverein größtenteils in Eigenregie ausgeführt.

1988 war feierliche Eröffnung und Einweihung. Zum ersten Mal veranstalteten wir damals einen Frühschoppen beim Musikerheim. Ebenfalls 1988 fand im Juli wieder ein Bezirksblasmusiktreffen mit Marschmusikbewertung in Lunz statt. Anlass dafür war das 85-jährige Bestandsjubiläum. Insgesamt 18 Musikkapellen kamen und spielten gemeinsam beim Festakt am Kirchenplatz. Mit dem Marsch „Schloss Leuchtenburg“ und der Kürfigur „Die Schnecke“ erreichten wir einen ausgezeichneten Erfolg in der Stufe C.

Neue Trachten:

1996 wurden neue Trachten, welche die Musikerinnen und Musiker erstmals am Tag der Blasmusik präsentierten, und eine neue Schärpe für den Stabführer angeschafft. Es gelang, einen Großteil der anfallenden Kosten in der Höhe von ca. € 32.700,- (ATS 450.000,-) durch vereinseigene Veranstaltungen, Spenden der Bevölkerung und einer Subvention durch die Gemeinde zu finanzieren.

Neubau Vereinshaus:

2001/2002 wurde das bislang größte Projekt verwirklicht: Ein neues Musikerheim wurde errichtet. Näheres dazu finden Sie unter Menüpunkt „Musikerheim/Vereinshaus“.

Im Jahr 2006 endete dann die erfolgreiche 25-jährige Obmann-Tätigkeit von Hermann Schnabel. Heinrich Huber folgte ihm in dieser Funktion.

A Kapello – 25-jähriges Kapellmeisterjubiläum:

Am Sonntag, 27. Juni 2010 feierte der Musikverein Lunz am See mit einem großen Blasmusikfest seinen Kapellmeister: Johann Teufel ist bereits seit über 25 Jahren ununterbrochen musikalischer Leiter der Lunzer Musikkapelle. Als erst 4. Kapellmeister seit der Gründung vor 107 Jahren bildete der „Lunzer Kapello“ zahlreiche Jungmusiker aus und baute den Mitgliederstand auf derzeit 56 aktive Musiker aus. Die 5 Nachbarkapellen Gaming, Lackenhof, Göstling/Y., Kogelsbach und St. Georgen/Reith feierten mit und marschierten in einem Sternmarsch mit klingendem Spiel am Kirchenplatz ein. Nach dem Festakt mit Gemeinschaftskonzert gab es im Feuerwehrhaus einen Frühschoppen, gespielt mit musikalischen Beiträgen von allen anwesenden Musikkapellen.